Oberschule Cappeln unterstützt Forschungsprojekt der Universität Vechta
Seit dem 24. Februar 2022 hat sich die Welt für die Ukrainerinnen und Ukrainer gravierend verändert. Viele Menschen sind nach Deutschland gekommen, um dem Leid und Elend zu entfliehen. Auch viele Kinder und Jugendliche sind unter den Geflüchteten, die ihre Heimat verlassen mussten, um in einem fremden Land ein neues Leben zu beginnen.
Für diesen Start in das neue Leben ist das erfolgreiche Erlernen der deutschen Sprache bekanntlich unerlässlich. Genau deshalb versucht die Oberschule Cappeln die Schülerinnen und Schüler mit Deutsch als Zweitsprache sowohl im Sprachunterricht als auch im normalen Regelunterricht mit traditionellen und modernen Medien wie IPads so umfassend wie möglich zu fördern. Dabei stützt sich die Unterrichtspraxis vor allem auf kompetenzorientierte Erkenntnisse des Fachbereichs Deutsch als Zweitsprache und des sprachsensiblen Fachunterrichts.
Doch nicht selten bleibt unbeantwortet, welche Fähigkeiten und Voraussetzungen die Lernerinnen und Lerner, die erst kurze Zeit in Deutschland sind, für den deutschsprachigen Unterricht überhaupt mitbringen. Wie können sie sprachlich und fachlich besser unterstützt werden, um möglichst effizient zu lernen und sich damit letztendlich auch zu integrieren? Genau mit diesen Fragen setzt sich das Projekt „Fachliche und fachsprachliche Fähigkeiten von DaZ-Lernenden aus der Ukraine“ auseinander, das die Oberschule Cappeln unterstützt. Das Projekt wird durchgeführt vom Forschungsinstitut BERGVINK der Universität Vechta unter Leitung von Frau Prof. Dr. Monika-Angela Budde. Mithilfe eines Interviewleitfadens werden die Jugendlichen befragt, wie sie Mathematik- und Chemieaufgaben bearbeiten und wo Unterschiede und Gemeinsamkeiten zwischen dem Unterricht in der Ukraine und Deutschland bestehen. Realisiert wird das Projekt u.a. auch durch Frau Herezhun, die in der Muttersprache der Schülerinnen und Schüler kommunizieren kann und die Lernenden ausgiebig interviewt und zu ihren Einschätzungen befragt.
Mithilfe des Leitfadens, so besteht die Hoffnung, können schon bald Aussagen darüber getroffen werden, wie Schülerinnen und Schüler noch optimaler gefördert werden können, um das ganze Potential der Lernenden auszuschöpfen. „Wir können unseren Unterricht nur weiterentwickeln“, so Oberschulrektorin Petra Brokamp, „wenn unsere Unterrichtsplanung auf aktuellen empirischen Erkenntnissen basiert. Deshalb unterstützten wir das Projekt der Universität Vechta gern. Lernen bedeutet Veränderung und die Oberschule Cappeln geht diesen Wandel mehr denn je aktiv an“.
Text und Foto: K. Arkenau